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Die Skulptur „Requiem für die Juden“

 

(gelber Sandstein, Maße: 520*240*110 cm)

ist ein Bestandteil der „Straße der Skulpturen“, die 1979 eröffnet wurde. Diese ca. 25 km lange „Open Air Galerie“ ist ein Teil des Saarlandrundwanderweges und führt von St. Wendel an den Bostalsee. Initiert wurde sie von dem Künstler Leo Kornbrust, die Idee stammt jedoch von dem jüdischen Bildhauer und Maler Otto Freundlich, der schon in den 30er Jahren die Vision einer völkerverbindenden Straße, „une voie de la fraternité et solidarité humaine“ hatte. Er wurde 1944 in den Osten deportiert und im Konzentrationslager Majdanek ermordet.

Die Skulpturenstraße soll deshalb auch ein Denkmal für Otto Freundlich sein.

 

1980 schuf der israelische Künstler Shelomo Selinger seine Skulptur als Requiem für die ermordeten Juden auch aus unserer Region. Selinger selbst wurde 1928 in Polen geboren. Er überlebte das nationalsozialistische Regime in verschiedenen Konzentrationslagern. Seit 1956 wohnt er in Paris.

 

Selinger beschreibt die Gliederung der Skulptur folgendermaßen: „Links ein Mensch, der sich die Augen zuhält um sein letztes Gebet zu sprechen. Unten links ein Cello, das ‚Requiem für die Juden‘ spielend. Rechts ein beobachtendes Auge. In der Mitte der Form ist ein hebräischer Buchstabe ‚lamed‘ zu sehen; er ist in der Kabbala das Zeichen für das menschliche Herz, welches die allumfassende Verständigung der Menschen ermöglicht. Zwei Kopfformen (ganz unten) bedeuten ‚Tod‘. Oben ist der Anfang eines Gebets eingraviert als Antwortgesang. Auf der anderen Seite sind die Flammen der Erinnerung zu sehen. Eine das Volk segnende Hand – als Zeichen – befindet sich ganz oben.“

(Lit.: Broschüre Straße der Skulpturen)

 

Die hebräische Inschrift "El Male Rachamim" ("Gott, du bist erfüllt mit Barmherzigkeit"), Anfang eines Gebetes für die Verstorbenen; (aus: Allemannia judaica)